Verbreitung:
Die Schlingnatter ist in fast ganz Europa, im mittleren Osten und in Westsibirien zu finden. Die nördlichsten Vorkommen leben auf den finnischen Åland-Inseln, die südlichsten auf dem Peleponnes. Die Ostgrenze liegt am Tobol in Kasachstan, die westlichsten Vorkommen sind in Nordwestspanien zu finden.
In Deutschland liegt der Verbreitungsschwerpunkt der Schlingnatter in klimatisch begünstigten Regionen in Südwest- und Süddeutschland. Weiter nördlich splittert das Vorkommen mehr und mehr auf.
Lebensräume:Die Schlingnatter besiedelt eine Vielzahl offener bis halboffener Lebensräume, insbesondere strukturreiche Übergange zwischen offener und bewaldeter Landschaft bzw. Biotopkomplexe sind klassische Schlingnatter-Habitate. Typische Lebensräume im sind Norden Deutschlands strukturreiche Heiden, Moore und andere Magerstandorte (z. B. an Verkehrswegen), Wälder mit gut ausgebildeten Rändern und möglichst vielen Lichtungen und andere geeignete Biotopkomplexe.
Typische Fundorte der Schlingnatter zeigen oft einen Wechsel von vegetationslosen Flächen mit unterschiedlich dichter und hoher Vegetation und eine insgesamt gut ausgebildete Krautschicht. Die Bindung an Gehölze ist dabei weniger eng als bei anderen Reptilienarten. Strukturelemente wie liegendes Totholz, Baumstubben und anstehender Boden dienen als Versteck und/oder Sonnenplatz.
Bei gezielten Kartierungen und zufällig bei Pflegemaßnahmen werden Schlingnattern jedoch regelmäßig auch in struktarmarmen, vergrasten Bereichen wie dichten Beständen der Drahtschmiele gefunden. Es hat den Anschein, als würde die unterirdische Dichte von Kleinsäugern gebietsweise ihre Aufenthalte ähnlich stark beeinflussen wie die oberirdischen Strukturen (BLANKE & MERTENS 2013).